Indy 4 und das Königreich der digitalen Spielerei

Gestern war es soweit: Henry Jones Junior bestritt sein 4. Abenteuer auf der großen Leinwand. Der Trailer war ja sehr vielversprechend…

Der Film beginnt sehr gut. Es muss eine bestimmte Kiste in einer großen Lagerhalle gefunden werden. Indy macht das nicht ganz freiwillig. Die anschließende Flucht ist eigentlich das Beste am Film. An deren Schluss gibt es sogar noch eine kleine Anspielung auf einen der Vorgängerfilme.

Dann wird es das erste Mal etwas zu viel. Indy überlebt im weiteren Verlauf der Flucht eine Atomexplosion in einem Kühlschrank. Sicher ein Mahnmal an die damalige Zeit aber völlig unnötig. Es wird später darauf kein Bezug genommen, also reine Effekthascherei.

Auftritt Mutt Williams. Die daraus entstehende Verfolgungsjagd auf dem Motorrad wirkt etwas langsam. Erste Andeutungen wer Mutt wirklich ist. Er und Dr. Jones suchen nun also den Schädel. Etwas später finden sie ihn dann auch tatsächlich. Und jetzt wird’s unrealistisch. Die beiden kommen zum Schluss dass er eigentlich nicht von Menschenhand gemacht sein kann. Ach du Schande! Aliens? In einem Indy-Film? Bitte nicht!

Leider verdichten sich die Anzeichen dafür im weiteren Film immer mehr. Mutt Williams wird in einer ziemlich witzigen Szene zum Sohn von Indy deklariert und auch sonst gibt es ein paar lustige Szenen. Der Gruselfaktor wird durch Riesenameisen die genüsslich einen Mann verspeisen, erfüllt.

Dann kommt das Ende. Sowohl vom Film als auch vom typischen Jones-Stil. Der Schädel gehört wirklich einem Alien und wartet darauf dem Rest seinen Skelettes in einem Raumschiff zurückgebracht zu werden. Einmal erfüllt beginnt dieses sofort seine Heimreise. Für einen anderen Film wäre der verwendete Effekt ein Riesen-Spektakel für diesen Film jedoch deplatziert. Schade. Weniger währe mehr gewesen.

Cate Blanchett spielt zwar Ihre Rolle als Bösewicht(in) Irina Spalko gut aber die Figur wirkt trotzdem etwas blass.
Karen Allen als Marion Ravenwood ist eine kleine Auffrischung im Film.
Shia LaBeouf spielt den Sohn von Indy ziemlich überzeugend wenngleich auch mit einem total anderen Charakter. Dass er den Namen Henry Jones der Dritte trägt dürfte wohl kein Zufall sein. Weitere Jones-Filme wären also möglich. Die Schlussszene legt dies auch Nahe.

Alles in allem ist der Film leider etwas zu aufgebläht und passt nicht zu seinen Vorgängern. Würde man diese allerdings außer Acht lassen und so tun als ob man Indiana Jones nicht kennt, steht der Film für sich alleine sehr gut da. Typisches Popcorn Kino.

Einer der beiden großen Filme in diesem Jahr ist für mich also eher enttäuschend gewesen. Jetzt freue ich mich auf The Dark Knight. Dazwischen gibt es aber noch den einen oder anderen Film…

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