Es ist schon ein Weilchen her, seit ich hier meinen letzten Beitrag geschrieben habe. Der Film Kingsman: The Secret Service verdient aber eine Erwähnung.
Schon der erste Trailer hat mich damals im Mai 2014 gepackt. Er fühlte sich irgendwie frisch und spritzig an. Der Trailer versprach eine neue Interpretation des Agenten Genres ohne dabei die bestehenden Klassiker in den Schmutz zu ziehen. Auch Trailer 2 und Trailer 3 überzeugten dann.
Wegen Produktionsproblemen wurde der Film ins Jahr 2015 verschoben. Solche „Unschönheiten“ führen manchmal zu einem gemindertem Seherlebnis. Nicht aber in diesem Fall. Auf Grund meiner grossen Vorfreude waren die Erwartungen riesig. Entsprechend hoch ist dann aber auch die Fallhöhe. Alles unbegründete Sorgen wie sich herausstellte.
Schon die ersten Szenen überzeugten. Die Art und Weise wie die Titel in das Bild eingefügt wurden, fand ich schlicht Klasse. Die Erzählweise ist äusserst schnell, ruhige Momente gibt es nur wenige. Die Gags sind gut platziert und nicht selten ziemlich frech. In der deutschen Übersetzung geht aber wahrscheinlich einiges verloren. Die aus dem Trailer bekannte Feuerzeug Szene hat in der deutschen Synchronisation deutlich weniger Dynamik.
Der Film ist eine einzige grosse Hommage an die James Bond Filme. Dutzende Referenzen – manchmal deutlich ausgesprochen, manchmal sehr subtil – wurden eingeflochten. Auch andere Charaktere aus TV und Film finden Erwähnung.
Obwohl es ganz à la Bond nur diesen einen Bösewicht gibt, wirkt er nicht so unnahbar wie in den 007 Filmen. Samuel L. Jacksons Entscheidung ihn lispelnd darzustellen fand ich ein gelungenes Detail welches gut zum Charakter passt. Generell sind die Schauspieler gut besetzt. Allen voran Taron Egerton in der Rolle des „Eggsy“. Als Jungschauspieler muss er sich jedoch hinter einer langen Reihe A-List Mimen einordnen. Seine Wandlung vom Strassenkind zum Kingsman ist jederzeit glaubwürdig und er überzeugt in beiden Rollen.
Kleidung spielt in diesem Film eine dominante Rolle. Zwar wird Kleidung in Filmen immer als Stilmittel verwendet aber Kingsman definiert seine Figuren ungemein stark über die Garderobe. Die entsprechenden Product-Placements sind zwar deutlich sichtbar, stören aber gar nicht.
Der Film hat eine 14er Freigabe welche wohl aber bis zum äussersten ausgenutzt wird. Der Film geht nicht gerade nett mit seinen Darstellern um. Es gibt gegen Ende eine morbide aber geniale Szene in der es irgendwie um Feuerwerk geht. Gleichzeitig ist die Szene im Stil den Bond Eröffnungen angelehnt. Ich fands genial.
Kingsman ist, Erfolg vorausgesetzt, als Filmreihe angesetzt. Mit diesem Wissen bewaffnet hat mich der Film einige Male überrascht da es einige Schauspieler nicht in ein Sequel schaffen werden. Das macht den Film selbst jedoch umso glaubwürdiger.
Alles in allem dürfte klar sein, dass ich dem Streifen das Prädikat „Äusserst sehenswert“ verleihe. Ich will mehr davon sehen, daher: geht ins Kino!