Gentleman

Nach der Arbeit, ich gehe gerade mit ein paar Arbeitskollegen zu unseren Autos, spricht uns eine Frau an. Wie sie denn zum Bahnhof käme, sie hätte sich verlaufen.

Nun ja, wenn sie von der anderen Stadtseite bis zu unserem Personalparkplatz gekommen ist, dann ist „verlaufen“ eine leichte Untertreibung.

Mein Kollege setzt an: „Am Besten gehen Sie…“. Ich falle ihm ins Wort: „Noch besser ist Sie steigen bei mir ein, ich fahre da vorbei.“

Das darauf folgende Mustern der Frau hätte ich gerne auf Video. Von oben nach unten, eine Augenbraue leicht angehoben. Ich bestehe den Test, sie willigt ein.

Während der kurzen Fahrt (3 Minuten, und das auch nur wegen 3 roten Ampeln), versichert sie mir 2 Mal dass sie das sonst nie machen würde, ich aber „seriös“ aussehen würde. Danke.

Irgendwie sei sie aber auch froh, in Olten laufen ja soviele komische Gestalten rum. 3 Sekunden vorher haben wir auf dem Trottoir einen jungen Mann im langen schwarzen Mantel überholt (nennt sich glaube ich Gothic), zufälligerweise ist das aber ein guter Kunde und wirklich ein ganz „Netter“. Das behalte ich für mich.

Dunkel werde es ja auch schon (kann ich nicht ändern) und der Zug fahre auch gleich (Andreas Meyer).

Beim aussteigen bekomme ich dann noch etwas zu hören was mir wirklich noch niemand ernsthaft gesagt hat: ich sei ein Gentleman. Well, thank you.

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